Hilfe in einer akuten Krise

Wenn es nicht mehr geht

Wenn Du in akuter seelischer Not bist oder Deinen Alltag kaum noch bewältigen kannst, weil Du Dich völlig überfordert oder nervlich am Ende fühlst, wenn Du trotz Erschöpfung nicht mehr schlafen kannst oder andauernd weinen musst, wenn Du darüber nachdenkst, Dich umzubringen, Angstzustände oder Panikattacken hast, Stimmen hörst, das Gefühl hast, andauernd verfolgt zu werden (diese Auflistung ist nicht vollständig), dann brauchst Du ärztliche Hilfe.

Suche umgehend einen Arzt auf und gehe dann so bald wie möglich zu einem Psychiater, einem Facharzt, der auf psychische Störungen spezialisiert ist. Ich selbst kann und darf Dir in diesem Fall nicht helfen.

Du bist nicht allein

Auch wenn es sich vielleicht im Moment so anfühlt, stehst Du mit Deinen Schwierigkeiten nicht alleine da, wenn Du Dir Hilfe holst. Viele andere Menschen haben Ähnliches erlebt und durchgestanden. Es gibt professionelle Erfahrung mit dem, was Dich quält, es gibt vielfältige Möglichkeiten der Hilfe und Behandlung.

Soforthilfe

Krisenhilfe per Telefon, Chat oder E-Mail erhältst Du rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, anonym und kostenlos bei folgenden Anbietern:

Warte nicht auf eine bessere Gelegenheit, die beste Gelegenheit, Dir helfen zu lassen, ist jetzt.

Unterstützung durch Medikamente

Der Gedanke an die Einnahme von Medikamenten bei psychischen Störungen bewirkt bei manchen Menschen Angst, Widerstand oder den Ehrgeiz, es ohne Medikamente schaffen zu wollen. Es kann aber sehr sinnvoll sein, sich erst einmal durch geeignete Medikamente psychisch zu entlasten, wenn es ohne das einfach zu viel ist. Unter dem Schutz von Medikamenten kann Entwicklung und psychische Heilung statt finden, die unter der Last der Überforderung nicht möglich wäre. Die Medikamente können mit zunehmender Stabilisierung nach und nach durch den Arzt reduziert werden. Die übergroße Herausforderung wird so in kleinere Schritte zerlegt, die man Schritt für Schritt gut meistern kann. Das soll kein Plädoyer für oder gegen Psychopharmaka sein. Lass Dich von Deinem Arzt beraten, aber entscheide selbst. Wenn Du unter den Nebenwirkungen leidest, frage nach Alternativen. Gehe mit Medikamenten kritisch und verantwortungsvoll um.

Unterstützung durch Psychotherapie

Eine psychische Störung ausschließlich durch Medikamente zu behandeln, ist meist nicht ausreichend. Eine Psychotherapie kann Dir wertvolle Hilfen bieten, Deine Krise zu überwinden. Eine Krise ist immer auch eine große Chance auf wichtige und gute Veränderungen im Leben. Nutze die Möglichkeiten der Unterstützung und mache das Beste aus Deiner Situation. Lass Dich von Deinem Psychiater über Psychotherapie beraten und informiere Dich im Internet oder über Bücher. Es gibt auch Angebote, die von der Krankenkasse bezahlt werden.